Widerspruch in Maslow´s Pyramide der Bedürfnisse ?

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Steve Olson beschreibt, dass im Bedürfniss nach finanzieller Sicherheit ein Paradox bei Maslow liegt. Nächste Stufen lassen sich teilweise nur durch Aufgabe der finanziellen Sicherheit – eben Risiko eingehen – erreichen, also ein Widerspruch zu Maslow: nach Erlangung der Bedürfnisse in einer Stufe streben wir nach Befriedung der Bedürfnisse in der nächsten Stufe.

3 Comments
  • Tobias E. Lampe
    Posted at 00:22h, 12 October

    Dann ist das Bedürfnis nach Schlaf auch “paradox”, wie jeder Gründer weiß: Achievement wird auch über eine gewissen Beschneidung des Schlafpensums erreicht.
    Ich hatte die Bedürfnispunkte bisher nicht als rein additiv, sondern als eine Verschiebung der Schwerpunktsetzung verstanden: Aufstieg in der Pyramide bedeutet dann eben auch, zu Gunsten des höheren Bedürfnisses Abstriche zu machen bei einem niedrigeren Bedürfnis. Etwas Ähnliches hat mW auch Freud beschrieben, hier ist mir aber der von ihm verwendete Fachausdruck entfallen. In dieser Deutung also kein Paradox.

  • admin
    Posted at 09:26h, 12 October

    Hallo Tobias, ich fand die Beschäftigung mit Maslow einfach mal wieder anregend. Deinen Beispiel mit dem Schlaf finde ich prima ! http://de.wikipedia.org/wiki/Maslowsche_Bed%C3%BCrfnispyramide beschreibt für mich schön, wie differenziert man die Bedürfnisspyramide sehen sollte.
    reiner

  • Tabea Hirzel
    Posted at 09:28h, 13 December

    Guten Tag,

    die Lösung dieses Problems liegt in der menschlichen Fähigkeit vorausschauend zu denken und zu planen. Die Vernachlässigung eines grundlegenderen Bedürfnisses liegt demnach in der Erkenntnis eines zukünftigen Bedürfnisses gleicher oder höherer Priorität wie das Bedürnis, das vernachlässigt wird und die vorsorgliche Aktivität, diese Bedürfnis sicher zu stellen.

    Beispiel:
    Somit vernachlässigt jemand, der ein finanzielles Risiko eingeht zwar zum aktuellen Zeitpunkt das übergeordnete Bedürfnis nach Sicherheit. Dies begründet sich aber in der Erkenntnis dieser Person, dass wenn das Risiko nicht eingegangen wird, es in der Zukunft nicht zu einem Zuwachs an finanziellem Gewinn kommen wird. Wenn dieses Ausbleiben and Gewinn als Bedrohung für die zukünftige Sicherheit eingeschätzt wird, dann wird die Person das Risiko in der Gegenwart eingehen, um dem zukünftigen Risiko vorzubeugen.

    Dies gilt übrigens für jede Art von Investition, nicht nur finanzieller. Man bedenke, dass auch ein gewöhnlicher Arbeitseinsatz ein Risiko birgt. In einem angestellten Verhältnis besteht immer das Risiko, Zeit und Energie aufzuwenden und nicht bezahlt zu werden, bei selbständiger Tätigkeit, dass die Arbeit keine Erträge gibt.

    (Weiterführende Quellen: Menger’s Grundsätze S. 88)

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